THE BLACK FABLES
Es ist kein Geheimnis, dass Brasilien eine äußerst lebendige und ziemlich räudige Horrorfilmkultur hat.
Immerhin ist das auch jenes Land, das José Mojica Marins und sein unsterbliches Kino Alter Ego Coffin Joe hervorgebracht hat. Der mittlerweile knapp achtzigjährige Hohepriester des tropischen Okkultismus stellt jetzt auch eine Episode von THE BLACK FABLES: das Gemeinschaftsprojekt von vier brasilianischen Horror‐Regisseuren ‐ angeleitet vom Ausnahmetalent Rodrigo Aragão neben Marins noch Petter Baiestorf und Joel Caetano ‐ erzählt nationale Düsterfolklore mit sehr viel Witz und noch mehr Splattereinlagen nach. Hinter all den handgemachten Monstern, Blutfontänen und Innereien pocht allerdings ein fettes Herz:
Es geht um einen Schulterschluss zwischen mehreren Generationen von brasilianischen Horror‐Visionären. Und es geht auch darum, dem offiziellen Brasilien den Mittelfinger zu zeigen: Etwa wenn ein korrupter Politiker sich vollfrisst und danach am Klo explodiert. So etwas kann sonst nur Troma.
Regisseure:
Rodrigo Aragão (Segmente „Crianças na Mata“, „O Monstro do Esgoto“, „A Casa de Iara“),
Petter Baiestorf (Segment „Pampa Feroz“),
José Mojica Marins (Segment „O Saci“),
Joel Caetano (Segment „A Loira do Banheiro“)
Rodrigo Aragão wurde 1977 im brasilianischen Fischerdorf Perocão geboren. Seine Karriere als internationaler Filmemacher startete er mit einer Ökoterror-Trilogie bestehend aus MANGUE NEGRO (2008), A NOITE DO CHUPACABRAS (2011) und MAR NEGRO (2013). Er zählt zu den spannendsten Talenten des Genrekinos in Brasilien sowie zu den führenden SFX-Spezialisten Lateinamerikas. Mit dem Anthologiefilm AS FÁBULAS NEGRAS realisierte Aragão sein bislang kühnstes Projekt, in dem er sich den Regiestuhl mit großen Namen des brasilianischen Horrors teilte.
Fr, 18.09. | Im Anschluss an MEXICO BARBARO – Filmcasino
