BODY
Eine Minima Moralia, arrangiert als psychologisch komplexes, drastisches Machtspiel zwischen drei jungen Frauen im Ausnahmezustand.
Holly, Cali und Mel verbringen den Weihnachtsabend gemeinsam und beschließen, im gewaltigen Anwesen von Calis steinreichem Onkel zu feiern. Kaum dort, offenbart sich schon, dass ihr Plan einen entscheidenden Schönheitsfehler hat: Die Villa, in der die Freundinnen gerade sind, gehört nämlich gar nicht Calis Familie sondern einem Geschäftsmann. Als der Hauswart sie dort überrascht, kommt es zu einem Gerangel mit dem Ergebnis, dass sich der Mann am unteren Ende der Treppe wieder findet – mit gebrochenem Genick.
Den ersten Impuls, nämlich die Rettung zu rufen, erstickt Cali gleich wieder: Wenn sie das täten, dann könnten sie alle drei ihre Karrieren, schlimmer noch: ihre Leben vergessen. Es muss also etwas anderes passieren mit dem Toten. Nur was?
BODY von den Regie-Debütanten Dan Berk und Robert Olsen ist kein Moralstück, sondern eine vielschichtige und ziemlich abgründige Arbeit zur Conditio Humana. Und das ist eine zwar hoch spannende, aber doch auch ziemlich unangenehme Erfahrung: Das vife, wendige Drehbuch verfällt selten bis nie in die naheliegende “Was würde ich tun?”-Fallbeispiel-Fadesse, sondern setzt auf eine Riege herausragender Jungdarstellerinnen, mit denen man sich mal mehr, mal weniger identifizieren kann. Und Kult‐Regisseur Larry Fessenden ist a besonders schene Leich‘!
Dan Berk und Robert Olsen sind zwei amerikanische Nachwuchs‐Regisseure, die sich an der New York University kennenlernten. Als Duo schreiben und realisieren sie seit 2012 (Kurz‐)filmprojekte. BODY feierte seine Premiere auf dem Slamdance Film Festival.
So, 20.09. | 18:30 – Filmcasino