EMELIE
Eltern wissen, wie schwierig es ist, kurzfristig noch einen Babysitter aufzustellen. Insofern sind die Thompsons sehr dankbar, dass ihnen ihr übliches Kindermädchen nach ihrer Absage gleich eine Freundin als Ersatzkandidatin vorschlägt. Darüber hinaus wirkt Emelie grundsympathisch, verantwortungsbewusst und scheint gut mit Kindern umgehen zu können. Die Thompsons sind zufrieden und machen sich auf zu ihrem Hochzeitstags-Dinner. Die drei Kinder haben allerdings schon bald das Gefühl, dass mit dieser Emelie irgendetwas nicht stimmt. Und sie haben Recht.
Es ist kein Gramm zuviel an diesem konzentrierten, knappen Thriller von Michael Thelin, der dramaturgisch ziemlich ausgefuchst auf der Inversion einer hinlänglich bekannten Grundkonstellation im Horrorkino fußt: nämlich dem von einem Psychopathen bedrängten Babysitter.
Besonders beeindruckt an EMELIE allerdings das Schauspiel der drei Kids. Die finden sich nämlich im Verlauf der Geschichte in etlichen argen bis ärgsten Situationen wieder, wirken in ihren Reaktionen allerdings nie dirigiert oder übermäßig gekünstelt. Nicht zuletzt deshalb erscheint EMELIE bedrohlich realistisch und dürfte nicht wenigen Eltern schlaflose Nächte verschaffen. Allen anderen aber vermutlich auch.
Michael Thelin ist ein amerikanischer Regisseur, der Kurzfilme, Fernsehfilme, Musikvideos, Werbungen und Dokus realisiert. Seit 2004 ist er in Besitz einer eigenen Produktionsfirma. Seine Projekte wurden auf renommierten Filmfestivals wie dem SXSW Film Festival und dem Tribeca Film Festival aufgeführt. Thelin hat bereits mit Musikern wie Bruno Mars, The Flaming Lips, Janelle Monae und Cee Lo Green sowie mit großen Marken zusammengearbeitet. EMELIE ist sein Kinospielfilm-Debüt.
Mo, 21.09. | 23:00 – Filmcasino